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Prussia Königsberg

Nachdem aus dem 1889 gegründeten Königsberger Ruder-Club (KRC) bereits der RC Germania hervorgegangen war, traten im Frühjahr 1902 elf Mitglieder des erstgenannten Vereines aus dem KRC aus und gründeten am 27.03.1902 einer neuen Ruderverein, dem sie den Namen Ruder-Verein „Prussia“ gaben.

Zu den Mitbegründern gehörte Fritz Skrodzki. Für jeden Prussen bildet dieser Name noch heute einen Begriff, in dem sich unerschöpfliche Tatkraft, nie erlahmender Eifer, helle Begeisterung für den Wassersport und unzerstörbarer Optimismus verkörpern. Seine Begeisterung für unseren Rudersport übertrug sich naturgemäß auf seine Vereinskameraden. Es kann ohne Übertreibung festgestellt werden, daß sich in dem jungen Verein ein echter Rudergeist entwickelte, der den Prussen, die den Untergang der Heimat überlebt haben, noch heute innewohnt.

1904 trat die Prussia dem am 11.12.1893 gegründeten Preußischen Regattaverband bei.

1908 wurde der erste Regattasieg auf dem Pregel vor Holstein errungen. Gegner waren damals der RC Germania, der RV Nautilus , der KRC, der Danziger RV, die Viktoria Danzig und der Eibinger RC Vorwärts. Bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges wurden 14 Siege erstritten. In den 20er Jahren holte die Prussia mächtig auf. Unter der Leitung ihres Amateurtrainers Erich Budnowski, den späterer Ehrenvorsitzenden des Vereins, dominierte sie auf allen ostdeutschen Regatten.

Als sich in der Zeit um das Jahr 1930 der Stilwechsel vollzog, wurde die Prussia von ihrem Nachbarverein, der Germania, „überrundet“. Immerhin konnte sie bis 1945 für sich 138 Siege buchen. Demgegenüber errangen die älteren Vereine, nämlich der KRC 177 Siege bei 245 Mitgliedern und Germania 140 Siege bei 281 Mitgliedern. Die Mitgliederzahl der Prussia betrug 180.

Der Bootspark der Prussia setzte sich aus 11 Rennbooten und 16 Gigbooten zusammen. Die Bedeutung des Herrn Fritz Skrodzki für den Verein wurde bereits ‚ eingangs herausgestellt. Wenn über die Prussia gesprochen wird, muss daher auch auf die Persönlichkeit dieses Mannes eingegangen werden. Im Almanach des Jahres 1914 erscheint sein Name bereits in der Liste des Vorstandes des Preussischen Regatta-Verbandes.

Als Generalprobe für eine vom Deutschen Ruderverband für das Jahr 1923 vorgesehene große Ruderfahrt über die masurischen und oberländischen Seen Ostpreußens veranstaltete der Preussische Regatta-Verband unter Skrodzkis Leitung für die beiden geschlossenen Seengebiete eine Probefahrt, an der 83 Ruderer teilnahmen.

Bei dieser Fahrt, an der auch der damalige Präsident des Deutschen Ruderverbandes, Herr Dr. Oskar Ruperti, teilnahm, wurde Skrodzki von dem erstgenannten scherzeshalber der Titel eines „Großadmirals der masurischen Seen“ verliehen. Unter dieser Bezeichnung war der Mitbegründer und langjährige Vorsitzende der Prussia auch in weiten Kreisen der Ruderer im „Reich“ und in Österreich bekannt. Er war der Initiator für eine Reihe weiterer Rudervereine im ostdeutschen Raum, z.B. Lotzen und in; Tapiau. Unter dem Vorsitz des Großadmirals wurde am 28.09.1922 in Königsberg, der „Königsberger Regatta-Verein“ gegründet, der wesentlich dazu beitrug, einen reibungslosen Verlauf der Rennen sicherzustellen. Als Skrodzki seinen Vorsitz im „Königsberger Regatta-Verein“ an den späteren. Ehrenvorsitzenden des KRC, Herrn Stüwe, abgab, erhielt die Regatta-Anlage in Gr. Holstein zu seinen Ehren den Namen „Fritz-Skrodzki-Platz“. In den Tagen des Zusammenbruchs verstarb dieser begeisterte Ruderer in seinem geliebten Königsberg (Pr.).

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